Aber schon in den nächsten Tagen bin ich so krank geworden, dass ich gar nicht mehr viel an die Konzerte gedacht habe. Schwere Nierenblutungen setzten ein, und der Arzt stellte eine eiterige Nierenentzündung fest. Im Operationssaal wurde ein Rohr eingeführt wegen des Eiters. Der Arzt schaute sehr ernst drein und sagte:„Alles, was Sie noch machen können ist beten.“ Als ich wieder in meinem Zimmer war, habe ich um die Letzte Ölung gebeten. Wenn man dieses große Sakrament empfangen darf, solange man noch nicht zu krank ist und noch alles verstehen kann, ist das die größte Trostquelle, die ein Kranker nur haben kann. Es ist so ein Jammer, dass durch Unverstand dieses wunderbare Sakrament so in Verlust gekommen ist, dass die meisten Menschen sich davor fürchten. Ich werde nie vergessen, wie das war, als sich der Priester, sich über mich beugend, mit seinen geweihten Händen, den heiligen Ölen und den priesterlichen Worten alle Sünden, auch die kleinsten, längstvergessenen, auslöschte, die die Augen und Ohren, die Hände und Füße und der Mund begangen haben. Welch unendlicher Frieden sich da auf die Seele hernieder senkte und wie das beängstigende und bedrückte Gemüt frei aufatmete. Nie zuvor hatte ich so stark empfunden, wie unsere Kirche wirklich eine Mutter ist. Mit mütterlichen Händen tröstet und stärkt sie ihr krankes Kind und bringt ihm Frieden, den die Welt nicht geben kann. 🔺