Ich war dann im Laufe des Sommers sehr froh, dass ich mit der Farm nicht beschäftigt war, ich habe alle Hände voll zu tun gehabt mit meinen Patienten. Acht Jahre lang hat uns der liebe Gott verschont, und zu einer Zeit, wo wir uns Ärzte, Medizinen und Spitalsaufenthalte einfach nicht hätten leisten können, waren wir auch alle gesund. Dafür ist heuer alles auf einmal gekommen.
Drei Wochen nach dem Begräbnis ist Rosmarie krank geworden mit einer ganz rätselhaften Krankheit. Ein Spezialist in Boston hat sie, Gott sei Dank, während des Sommers zurechtgedoktert.
Kurz nachdem ich Rosmarie nach Boston gebracht hatte, hat mich eines Tages der kleine Johannes um 5 Uhr früh aufgeweckt mit den Worten: „Mutter, mir ist so heiß, ich kann den Kopf nicht rühren und die Beine tun mir so weh.“ Der Fieberthermometer hat über 40 Grad gezeigt und mir ist fast das Herz stehen geblieben vor Angst, dass es Kinderlähmung sein könnte. Wie dankbar und erleichtert war ich, als der Arzt „nur“ Gelenksrheumatismus feststellte. Johannes musste unbedingt stillgehalten werden und war sieben Wochen im Bett. Das Stillhalten eines lebhaften, kleinen Buben ist aber so anstrengend, dass wir nach sieben Wochen selber ganz erschöpft waren.
Johannes war beiläufig 10 Tage im Bett, als sich unsere Johanna einer komplizierten Mandeloperation unterziehen musste. Das ist für Sänger immer ein Risiko und Johanna ist unser bester Sopran. Acht ängstliche Tage vergingen. Aber dann stellte sich Gott sei Dank heraus, dass unsere Johanna jetzt besser singt denn je.
Johanna war noch im Spital, als Hedwig über heftige Rückenschmerzen klagte. Die erste Untersuchung veranlasste den Arzt, an die Möglichkeit einer Tuberkulose zu denken. Also schnell ins Spital und röntgenisieren. Gott sei Dank war es etwas viel Harmloseres und sie ist wieder ganz hergestellt.
Hedwig war noch nicht nach Hause gekommen, als sich das Milein bei einer Arbeit im Garten das Rückgrat verletzte. Also wieder Spital und Röntgenbilder und Behandlungen.
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